- dringen
- dringen Vst. std. (8. Jh.), mhd. dringen, ahd. dringan, thringan, as. thringan Stammwort. Aus g. * þrenh-a- Vst. "drängen, dringen", auch in gt. þreihan, anord. þryngva, þryngja, ae. þringan, afr. ur-thringa ("verdrängen"). Der ursprüngliche Wechsel zwischen h im Präsens (mit Nasalschwund von -enh- zu -īh-) und g (-ung-) im Präteritum ist auf verschiedene Weise ausgeglichen worden: Das Gotische hat die Präsensform als Grundlage für ein starkes Verb der Klasse I genommen, die außergotischen Sprachen haben den Lautstand des Präteritums und den grammatischen Wechsel durchgeführt. Vergleichbar können sein: lit. treñkti "kräftig schlagen, stampfen, anstoßen" und avest. ʋraxta- "zusammengedrängt" (von der Schlachtreihe), das aber nur einmal bezeugt ist (ig. * trenk- "stoßen, drängen"). Bedeutungsmäßig ist ein Anschluß an ig. * terə- "reiben, drehen" (drehen) möglich, doch kann dies nicht näher gestützt werden. Adjektive: dringend, (auf-, zu-)dringlich, gedrungen; das Partikelverb aufdringen ist im Gegensatz zum Simplex transitiv.Ebenso nndl. dringen, ne. (Substantiv) throng, nschw. tränga; Drang, dreist, drehen, drohen, drücken, gedrungen.✎ Seebold (1970), 520f.;Heidermanns (1993), 624. gemeingermanisch iz.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.